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Umweltaktivisten in den USA – Zwei kleine Kampagnen

Die Umweltbilanz des US-Präsidenten Obama fällt dürftig aus aber die Kritik daran hält sich in Grenzen. Es erfordert Mut einen Präsidenten der Demoktaten im Wahljahr zu kritisieren. Zu leicht könnten die Töpfe der Demokraten-Förderer für die Kritiker geschlossen werden. Im Couterpunch, einem politischen Newsletter aus den Vereinigten Staaten wurden zu Jahresbeginn “Zehn aufrichtige Gruppen von Ökoaktivisten, die etwas bewirken und Umweltschutz vor politische Interessen stellen”, vorgestellt. Hier sind zwei Initiativen, die uns besonders sympathisch sind:

Die Buffalo Field Campaign

Seit 1985 hat die Regierung des Bundesstaates Montana im Einklang mit Viehzüchtern über 6.800 Bisons getötet. Die Tiere sind aus dem Yellowstone National Park abgewandert. Das Schlachten wird mit der möglichen Übertragung von Brucellose, die man hier auch unter den Bezeichnungen Mittelmeer- oder Maltafieber kennt, auf die Kühe begründet. Allerdings wurde bisher keine Übertragung von einem Bison auf eine Kuh nachgewiesen. Auch andere Gründe sprechen den Aktivisten zufolge gegen eine mögliche Übertragung. Die Buffalo Field Campaign hat das “schreckliche Blutbad” als politische Trickserei entlarvt. Die Aktivisten dokumentieren das Töten und stellen sich zwischen zwischen die Bisons und ihre Jäger. Wer mitprotestieren und einen Brief an President Obama senden möchte kann hier tun:

Die climate ground zero Kampagne

Die Kämpfe an der Front gegen den Kohleabbau in den USA werden nicht in Durban oder in Washington ausgetragen. Sie finden in den Minenstädten in Kentucky, Tennessee und West Virginia statt.  Dort setzen sich die Einwohner mit Ihrem Körper zur Wehr und versuchen eine besonders brutale Methode des Kohlebergbaus, das sogenannte “top removal mining“, zu verhindern. Mit dieser Methode werden riesige Waldflächen vernichtet, toxische Rückstände begraben und die Lebensweise der Bergbevölkerung zerstört. Die Bergbauunternehmen schlagen hart zurück und versuchen die Aktivisten mit strategischen Anklagen einzuschüchtern. So landen sie immer wieder zeitweise im Gefängnis. Dafür gibt es die Bezeichnung “SLAPP Suits” für Strategic lawsuit against public participation. Mike Roselle hat die Gruppe climate ground zero gegründet und sich nicht einschüchtern lassen.