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14.January, 2022
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Rettet das 9-Euro-Ticket. Klimaschützer machen mobil

Foto: (C)Ingo Bokermann

Kampagnen zur Verkehrswende

Heute, am 19. September 2022, treffen sich die Verkehrsminister der Länder mit dem Bundesminster für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, FDP. Dabei geht es um die Finanzierung des ÖPNV und um ein mögliches Nachfolgemodell des sogenannten Neun-Euro-Tickets.

Eine Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung steht noch aus aber die bundesweit einheitliche Gültigkeit, wird schon jetzt übergreifend als Erfolg gewertet. So wurde es auf einem Webinar von Agora Verkehrswende deutlich. Allerdings wird der klimaschonende Effekt, angesichts der hohen Kosten, für eher gering vermutet. Genaueres wird erst zum Jahreswechsel erwartet.

Dennoch gibt es bereits Forderungen der Umweltverbände nach einer Fortführung des Tickets. Eine kleine Kampagnen-Chronologie:

Den Auftakt machte Campact am 18. Juli mit einem Flashmob bei Verkehrsminister Wissing. Campact übergab dabei dem Verkehrsminister sein „persönliches Neun-Euro-Ticket, verbunden mit der Forderung nach einer Verlängerung.

Wenig später, am 1. August, forderte Campact vom Bundesminster der FinanzenRetten Sie das 9-Euro-Ticket, Herr Lindner

Am 24. August brachte Greenpeace die Finanzierung einer Nachfolge des 9-Euro-Tickets durch Subventionsabbau ins Gespräch. Im Rahmen der Veröffentlichung einer Umfrage schlug Greenpeace vor, das Dienstwagenprivileg zu streichen. Die Organisation beruft sich dabei auf eine Veröffentlichung des Umweltbundesamtes UBA.

In einer gemeinsamen Petition fordern Campact und Greepeace die Fortsetzung des Neun-Euro-Tickets. In einer Aktion am 29. August überbrachten in einem „Sonderzug“ Aktivist:innen der beiden Organisationen die Unterschriften von über 435.000 Menschen für eine Nachfolge des 9-Euro-Tickets zu Bundesfinanzminister Christian Lindner, FDP.

Auch die Deutsche Umwelthilfe, DUH fordert am 31. August.: „365-Euro-Klimaticket statt Gratismentalität beim Porsche-Dienstwagen“ Die Deutsche Umwelthilfe übergab 200.000 Unterschriften an Verkehrsminister Wissing.

Den Vorschlag zur „fairen“ Finanzierung eines dauerhaften „Klima-Tickets“ wiederholte Greenpeace am 18.September vor der FDP-Zentrale. Dabei visualisierten die Aktivist:innen ihre Rechnung.: „Herr Lindner: 1 Dienstwagen oder 50 Klimatickets?“

Eine weitere Initiative möchte die weitere Nutzung des 9-Euro-Tickets ermöglichen, indem sie einen Fond über Neun Euro pro Teilnehmer:in für die Erstattung von „erhöhtem Beförderungskosten“ einrichtet. Allerdings nehmen die Mitmachenden damit Straftaten in Kauf, wie T-Online berichtet.

Etwas verhaltener und dem bisherigen Erkenntnisstand angepasst sind die Forderungen des Verkehrsclubs VCD.

Wir können im Moment davon ausgehen, dass es eine Nachfolgeregelung geben wird. Die Chance ein übergreifendes Tarifmodell zu schaffen dürfte genutzt werden. In Berlin soll es übrigens ein „Übergangsmodell“ mit einem Regionalticket für 29 Euro geben.

Wer sich für die Auswertung des Neun-Euro-Tickets interessiert, kann sich für das zweite Webinar „Auswertung: Wie hat sich die Mobilität verändert?“ der Agora-Verkehrswende hier anmelden.