Rettet das 9-Euro-Ticket. Klimaschützer machen mobil
19.September, 2022
Rettet das 9-Euro-Ticket. Klimaschützer machen mobil
19.September, 2022
Show all

Hackathon für NGOs

Sicher habt Ihr schon einmal von einem Hackathon gehört. Hackathons, ursprünglich aus der Tech-Welt stammend, haben sich inzwischen auch zu einem nützlichen Instrument für Non-Governmental Organizations (NGOs) entwickelt, um kreative Lösungen zu finden.

Ein Beispiel für den Nutzen von Hackathons für NGOs:

Der Mapathon von Ärzte ohne Grenzen

In einer global vernetzten Welt, in der Satellitenbilder mühelos die entlegensten Winkel des Planeten erfassen können, ist es leicht zu vergessen, dass viele dieser Orte immer noch „weiße Flecken“ auf der Landkarte sind. Gerade in Krisengebieten fehlen oft detaillierte Karten, die für humanitäre Einsätze lebenswichtig sind. Hier setzt der Mapathon von Ärzte ohne Grenzen an: Ein kollaboratives Event, bei dem Freiwillige digitale Karten für solche Regionen erstellen – ein unschätzbarer Beitrag zur humanitären Hilfe.

Ein Mapathon ist ein gemeinschaftliches Kartierungsevent, bei dem Freiwillige auf Basis von Satellitenbildern Gebäude, Straßen und andere geografische Merkmale in digitale Karten wie OpenStreetMap eintragen. Diese präzisen Karten sind nicht nur für die logistische Planung in Krisengebieten essenziell, sondern auch für die Überwachung von Epidemien und die gezielte Verteilung von Hilfsgütern.

Warum sind genaue Landkarten so wichtig?

Für Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen sind präzise Karten von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen es den Teams, effizienter zu arbeiten, indem sie den Zugang zu abgelegenen Regionen erleichtern und eine genaue Planung von Hilfseinsätzen ermöglichen. Besonders in Krisensituationen – sei es nach einer Naturkatastrophe, während eines Konflikts oder bei einem Ausbruch von Epidemien – ist jede Minute entscheidend. Hier können detaillierte Karten den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Teil des Missing Maps Projekts

Der Mapathon von Ärzte ohne Grenzen ist Teil des Missing Maps Projekts, das 2014 in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und dem Humanitarian OpenStreetMap Team (HOT) ins Leben gerufen wurde. Das Ziel dieses Projekts ist es, die am stärksten gefährdeten Regionen der Welt auf Karten sichtbar zu machen. Über tausend Freiwillige weltweit tragen durch solche Mapping-Events oder von zuhause aus dazu bei, eine genaue kartografische Grundlage für humanitäre Einsätze zu schaffen.

Mitmachen leicht gemacht

Die Teilnahme an einem Mapathon ist denkbar einfach und erfordert keine Vorkenntnisse. Alles, was man braucht, ist ein Laptop und eine Maus. Zu Beginn der Veranstaltung erhalten alle Teilnehmer eine Einführung in die Kartierung, sodass auch Anfänger problemlos mitmachen können. Ob online oder vor Ort – die Mapathons sind so gestaltet, dass jeder einen Beitrag leisten kann.

Weitere Beispiele gibt es von:

1. UN World Food Programme  

   Das UN World Food Programme (WFP) nahm an einem Social Impact Hackathon im Rahmen der Bosch ConnectedWorld teil. Ein herausragendes Ergebnis war die Entwicklung von “Insectus”, einer Lösung zur Unterstützung der Zucht proteinreicher Insekten. Diese Innovation zielt darauf ab, Hunger und Nährstoffmangel in afrikanischen Ländern zu bekämpfen – ein dringendes Problem, das nun durch eine technologische Lösung adressiert wird.

2. UNICEF Innovation

   UNICEF Innovation war als Mentor bei einem Hackathon zur Kindergesundheit involviert. Das Gewinnerteam “Healthy Minds” entwickelte eine mobile App, die Gamification und künstliche Intelligenz nutzt, um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. UNICEF unterstützte das Team durch Mentoring, um die App weiterzuentwickeln und einen breiteren gesellschaftlichen Nutzen zu ermöglichen.

3. Save the Children  

   Save the Children war ebenfalls beim Hackathon zur Kindergesundheit beteiligt. Die Organisation bot dem Gewinnerteam die Möglichkeit, ihre innovative App-Lösung in Kenia zu testen und umzusetzen. Dieser Schritt zeigt, wie NGOs nicht nur Ideen generieren, sondern diese auch in die Praxis umsetzen können.

Strukturen und Themen von NGO-Hackathons

NGO-Hackathons folgen in der Regel einer strukturierten Vorgehensweise: Nach der Vorstellung der Herausforderungen bilden die Teilnehmer Teams, entwickeln Lösungen, präsentieren ihre Ergebnisse und nehmen an einer abschließenden Bewertung teil. Solche Hackathons können in physischen, virtuellen oder hybriden Formaten stattfinden, was eine breite Beteiligung ermöglicht.

Besonders attraktiv sind dabei Themen, die einen direkten gesellschaftlichen Nutzen versprechen, wie etwa:

  • Technologie für soziale Gerechtigkeit: Inklusion, Barrierefreiheit und die Bekämpfung von Diskriminierung sind zentrale Themen, die bei Hackathons adressiert werden.
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Anwendungen zur Überwachung von Klimadaten oder zur Förderung nachhaltiger Praktiken stehen oft im Fokus.
  • Gesundheit und Wohlbefinden: Hier reichen die Themen von Telemedizin bis hin zu mentaler Gesundheit, besonders in Krisengebieten.

Fazit: Hackathons als Wegbereiter für den sozialen Wandel

Hackathons bieten NGOs nicht nur die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln, sondern auch ihre Reichweite und Wirkung zu verstärken. Sie sind ein wertvolles Instrument, um technologische Innovationen zu fördern und gleichzeitig auf drängende gesellschaftliche Herausforderungen aufmerksam zu machen. NGOs sollten diese Möglichkeit nutzen, um ihre Arbeit zu verbessern und ihre Ziele effizienter zu erreichen.

Bild: von DALL.E erstellt; Text: Persönlich mit Hilfe von Perplexity und Chat GPT