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The Story of Stuff Project

Alles begann mit einem Kampagnen-Filmchen

Dass kurze prägnante Filme ein wesentliches Element einer Kampagne sein können wissen wir nicht erst seit der umstrittenen Kampagne Kony2012 von Invisible Children.

Bereits 2007 hatte meine ehemalige Greenpeace-Kollegin Annie Leonard die Idee den Lebenszyklus eines Produktes, vom Rohstoffabbau bis zur Müllentsorgung, in einem 20-minütigen Zeichentrickfilm darzustellen. Zusammen mit den Grafik-Designern von Free Range machte sie sich an die Arbeit.  Ihr Ziel waren 50.000 Views, 50.000 Besucher also, die sich den Film im Internet ansehen. Mit dem Ergebnis “The Story of Stuff” traf sie damit offensichtlich einen Nerv. Der Film wurde inzwischen über 15 Millionen mal angeklickt und dürfte zu einem der meist gesehensten Umwelt-Filme im Internet geworden sein.

Aus dem Film wurde das The Story of Stuff Project, ein Buch und weitere Filme mit Übersetzungen in viele Sprachen. Es folgten Medienauftritte und Artikel u.a. in der Los Angeles Times, der New York Times und im Wired-Magazin. In letzterem passend mit dem Nachfolger “The Story of Electronics“.

Die Filme wirken vor allem durch ihre Darstellung in Form von Cartoons, der Zuspitzung der Problematik und der authentischen Präsentation der Gründerin Annie Leonard. Vor Jahren waren wir einmal im Hafen von Jakarta/Indonesien anlässlich einer Veranstaltung auf einem Greenpeace-Schiff. Als Annie sah, dass ein ahnungsloses Crew-Mitglied die Fotos einer Ausstellung über den internationalen Müllhandel zum Schutz vor dem Monsun in Plasikfolie eingeschweißt hatte, ist sie explodiert. Kein Wunder: Sie kam gerade von einer Reise und hatte Plastik- und Elektronikmüll aus Europa und den USA in ganz Asien verstreut gefunden.

Das Buch und den Film gibt es auch auf deutsch beim Ullstein-Verlag. Leider verliert die deutsche Übersetzung des Films die Authentizität und wirkt daher stellenweise etwas schulmeisterisch. Wer kann sollte sich unbedingt das Origanal ansehen.