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Spione gegen Bhopal-Aktivisten

Der Kampaigner berät heute einen Chemie-Giganten – Honorarfrei!

In diesen Tagen veröffentlichte die “Whistle-Blower-Platform” Wikileaks E-Mails, aus denen hevorgeht, dass das US-Chemieunternehmen Dow Chemical Spione ausgesendet hatte. So berichte DRadio. Die Spione von der “Intelligence Company” Strafor versuchten mögliche geplante Aktivitäten von “Bhopal Aktivisten” gegen Dow Chemical auszukundschaften. So z.b. auch von der Künstler-Aktionsgrupe The Yesman.

Bhopal, das steht für eine der schlimmsten Chemie-Katastrophen der Welt und geschah 1984 in der indischen Stadt Bhopal. Schätzungen zu Folge gab es bis zu 25.000 Tote und eine halben Million Verletzter. Überlebende und Angehörige kämpfen noch Heute um ausreichende Entschädigungen. Das Gelände des damaligen Besitzers, Union Carbide ist hochgradig verseucht. 2001 kaufte Dow Chemical Union Carbide und wurde somit neuer Besitzer des Geländes und zumindest in den Augen der Betroffenen auch neuer Verantwortlicher für die Folgen der Katastrophe.

Ene andere Gschichte: Im Jahr 1965 veröffentlichte ein Rechtsanwalt namens Ralph Nader ein Buch mit dem Titel “Unsafe at any Speed”. Darin prangerte er konstruktionsbedingte Sicherheitmängel an Autos an. Das berühmteste Beispiel war der damals sehr populäre Wagen “Corvair” von General Motors. Bis auf ein paar Rezensionen war das Interesse an diesem Buch eher gering. Erst als aus Angst vor einem Rechtsstreit General Motors Privatdetektive angeheuert hatte, damit diese Informationen finden um Ralh Nader in Mißkredit zu bringen und Prostituierte auf ihn angesetzt wurden, stieg das Interesse. Sein Buch wurde zum Bestseller. Ralph Nader gründete später die Verbraucherschutz-Organisation Nader.org die sich regelmäßig mit großen Unternehmen anlegt.

Nun gehört es zur Kampagnen-Strategie seinen Gegner aus der Reserve zu locken und zu unüberlegten Aktivitäten zu verführen. Dass aber Unternehmen wie Dow Chemical heute noch zu solchen Mitteln greifen, verwundert einen. Aber es verwundert auch, wie man sich die vielleicht berühmteste Altlast der Welt kaufen kann und dabei glaubt, dass das Problem sich einfach auflöst. Wo waren die hoch bezahlten Berater?

Liebe PR-Kollegen von Dow, spart euch die Honorare für “Intelligence Companies”. Diese Suppe müsst Ihr auslöffeln – am Besten gleich!