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Kampagne Fairtrade – weil es Planet B nicht gibt

“There ist no Planet B and so there can be no Plan B”, so Julia Marton-Lefèvre, Generaldirektorin der Internationalen Naturschutzorganisation IUCN am 28. Oktober auf der Konferenz über biologische Artenvielfalt CBD in Nagoya, Japan.

Ein treffender Satz, der wiederholt werden musste, weil er das Potenzial zum erfolgreichen Kampagnen-Slogan hat.

Macht er doch deutlich, dass wir mit unserer Lebensweise in den Industrienationen die Ressourcen des Planeten übernutzen und dringend umsteuern müssen. Nachhaltigkeit ist das Stichwort. Das nachhaltigen Wirtschaften auch etwas mit gerechtem Handel und mit unserem persönlichen Kosumverhalten zu tun hat haben wir verstanden weil wir vielleicht die Multivisions-Show “Fair Future”  gesehen haben. Die Kunst einer Kampagne besteht aber immer darin aus Betroffenheit Aktivitäten zu erzeugen, die in einen Prozess des permanenten Fortschritts münden. Das bedeutet eigenes Handeln ermöglichen und Mitmenschen zum mitmachen zu bewegen.

Genau dieses macht der Verein Transfair mit seinem Fairtrade-Siegel und seiner Kampagne “Fairtrade Towns“.

Die Kampagnen zum Fairen Handel werden auch durch Persönlichkeiten wie der Sängerin Annet Louisan und dem BVB-Trainer Jürgen Klopp, fotografiert von Jim Rakete in die Öffentlichkeit getragen.

Damit es aber nicht nur beim gelegentlichen Kauf fair gehandelter Schokolade bleibt, bilden sich immer mehr Initiativen, die das Prinzip des gerechten Handels auf ihre Kommunen übertragen möchten. Am Wochenende findet nun in Bonn und damit erstmals in Deutschland die “4. Internationale Fairtrade-Town Konferenz” statt. Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz ist der Erfahrungsausstausch und die Präsentation verschiedener “Best Practice” Beispiele.

Wie bei den Kollegen von Entwicklungspolitik Online EPO zu lesen ist, feiert die Kampagne gleichzeitig ihr zehntes Jubiläum. Um Fairtrade-Town zu werden müssen fünf Kriterien erfüllt sein, darunter zum Beispiel der Ausschank fair gehandelten Kaffees im Rathaus und in öffentlichen Einrichtungen.

Weltweit wird demnächst die 1.000 Stadt mit dem Siegel “Fairtrade-Town” belohnt. Als erste deutsche Stadt wurde im Januar 2009 Saarbrücken zertifiziert. Inzwischen gibt es in Deutschland immerhin schon 26 Städte und Gemeinden mit dem Siegel und es werden ständig mehr.

Aus dem Blickwinkel des Campaigners eine perfekte Kampagnen-Konstruktion weil Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichzeitig ihr Verhalten verändern und sich zudem auf allen Ebenen engagieren können: zu Hause, in der Schule, im Rathaus …

Wem der Konsum fair gehandelter Waren nicht weit genug geht, kann sich auch am 27. November am “Buy Nothing Day” beteiligen – aber darüber später mehr.

Worauf wartet Ihr?