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Soziales Unternehmertum: Wasser für Wasser

Erinnert sich noch Jemand an die Teekampagne? Silberne Verpackung mit grünem Aufkleber. Zu finden waren sie meist in den Teeküchen alternativer Betriebe und in WG-Küchen, zwischen Nicaragua-Kaffee und Müsli. Die Teekampagne gibt es seit 1985. Sie wurde von Prof. Günter Faltin als Beispiel für eine erfolgreiche Unternehmensgründung auf Basis eines gut durchdachten Konzepts ins Leben gerufen.

Um eine Kampagne geht es dabei eigentlich nicht, eher um eine soziale Unternehmung oder neudeutsch Social Entrepreneurship. Das soziales Unternehmertum auch für Non-Profit-Organisationen interessant sein kann zeigt das Beispiel Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. aus Hamburg.

Die vom ehemaligen FC Sankt Pauli Spieler Benni Adrion 2005 ins Leben gerufenen Initiative hat sich sauberes Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung für alle zum Ziel gesetzt. Mit eigenen Kampagnen und Veranstaltungen macht Viva con Agua auf die Problematik aufmerksam und sammelt Spenden für Hilfsprojekte. Diese werden in Partnerschaft von der Welthungerhilfe  umgesetzt.

Seit einiger Zeit versucht Viva con Agua einen weiteren Weg und tritt als Getränkeproduzent auf. Mit dem Viva con Agua Label auf Designerflaschen wird Quellwasser über die Gastronomie und den Handel vertrieben. Damit wird zum einen eine neue Einnahmequelle zur Finanzierung der Wasserprojekte erschlossen und zum andern über die Flasche bzw. dem Etikett die Trinkwasserproblematik kommuniziert. Die Umsetzung erfolgt über eine eigens zu diesem Zweck gegründete GmbH.

Einen etwas anderen Weg geht die Lemonaid Beverages GmbH mit Lemonaid und ChariTea. Die GmbH vermarktet ebenfalls hochwertige Getränke in passender Gastronomie, betreibt aber eigene Projekte.

Gemeinsam haben diese Initiativen, dass sie auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit (sozial, okologisch und ökonomisch) produzieren und vertreiben. Zum einen demonstieren sie damit die Tragfähigkeit eines “anderen” Wirtschaftens zum anderen kommunizieren sie über die Getränke die Problematik. Zudem werden mit den Gewinnen Hilfsprojekte gefördert.

Wer gerne etwas Hochprozentiges möchte, kann bei Fairspirits das passende Getränk suchen. Der Campaigner holt sich lieber eine Lünebohne.