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Kampagnen für die Verkehrswende: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Die Deutsche Umwelthilfe DUH prüft aktuellen Medienberichten zufolge die Erfolgsaussichten für den Klageweg, um ein flächendeckendes Tempolimit von 120km/h auf Autobahnen zu erreichen. Damit setzt die DUH wieder einmal mehr auf ihr bevorzugtes Kampagneninstrument, der Verbandsklage. Seitdem die DUH klageberechtigter Verbraucherschutzverband ist (2004) und das Klagerecht nach dem Umweltrechtshilfegesetz hat (2008), nutzt sie dieses Instrument wie kein zweiter Umwelt- oder Verbraucherverband.

Das Vorgehen der DUH ist aggressiver als das der anderen Verbände. Eine klare Haltung und Mut zur Konfrontation prägen das Profil der Organisation und ihres Geschäftsführers Jürgen Resch.

Die Methoden sind nicht unumstritten. Jürgen Resch dürfte zu den meist gehassten Personen der Autolobby gehören. “Umwelt-Gaddafi” wurde er einst genannt. Besonders die Abmahnverfahren, auch gegen kleine Autohändler, sind es, die zu Unmut führen, dem Verband aber 2015 ca. 2,5 Millionen Euro beschert haben. Von einem fragwürdigen Geschäftsmodell spricht die Online-Ausgabe von Capital.

Sicher ist aber: Die Kampagnen der DUH sind effektiv. Die DUH war an der Aufdeckung des Dieselskandals beteiligt und führt eigene Abgasmessungen durch. Ihr zentrales Argument ist das “Recht auf saubere Luft“. Wer will einem das absprechen? Zuletzt standen die Kampagnen und Klagen zur Durchsetzung von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge im Fokus, z.B. in Frankfurt und Berlin, und  sogar für Teile der Ruhrgebiets-Autobahn. Die betroffenen Kommunen stehen weiterhin unter großem Druck. Es ist vorneweg die DUH die dafür sorgt, dass das Thema “Saubere Luft” nicht einfach verschwindet und der Handlungsdruck erhalten bleibt.

Die Verkehrskampagnen der DUH, etwa zur Dienstwagennutzung von Politikern, Vorstandsvorsitzenden und Kirchenoberhäuptern oder für ehrliche Spritverbrauchsangaben bei PKW und jetzt möglicherweise für ein Tempolimit 120, machen die Organisation weiterhin zur treibenden treibenden Kraft.

Im nächsten Schwerpunkt “Verkehrswende-Kampagnen” berichten wir über die Kampagnen des Verkehrsclubs Deutschland.

Wir wünschen allen ein geruhsames Weihnachten und einen guten Start 2019.