Lobbyarbeit ist Teil der Kampagne
18.January, 2010Aktion: Kreativ mit Partei-Spenden umgehen
25.January, 2010Something to declare? Im Jahr der Biodiversität.
Dass wir uns im “Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt” befinden, habe ich schon berichtet. Die ersten Aktivitäten haben schon begonnen. Beispielsweise startete die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, ZGF am 7. Januar eine Aufklärungs- und Spendenkampagne gegen das weltweite Artensterben. Verschiedene Künstler aus Deutschland und Europa portraitieren Tierarten, die vom Menschen ausgerottet wurden. Diese mit exklusiven Designs auf bedruckten Kleidungsstücken können auf der Extra-Webseite xtinct bestellt werden. Xtinct steht für das englische Wort extinct und bedeutet “ausgestorben”.
Im März, genauer vom 13. bis 25. März findet in Doha, Qatar die 15. Konferenz der Konvention für den internationalen Handel mit gefährdeten Arten, CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) statt. Die Konvention wird auch das Washingtoner Artenschutzabkommen genannt.
Nicht-Regierungsorganisationen wie die Shark Alliance bereiten sich schon auf die Konferenz vor. Vielleicht sucht der ein oder andere Artenschützer noch nach einer passenden Aktionsidee?
Fündig werden könntet Ihr ausgerechnet bei einer Behörde, nämlich dem niederländischen Zoll am Amsterdamer Flughafen Schiphol. Kurz vor Weihnachten staunten Fluggäste die am Flughafen auf ihre Gepäckstücke warteten nicht schlecht. Da fuhren auf dem Band vor ihren Augen plötzlich seltsame Gepäckstücke vorbei: Ein Elefanten-Rüssel, eine Verpackung eines Kleidungsstückes aus Ozelot-Fell mit einem Aufdruck von “Cindy’s Furshop” in Costa Rica sowie eine hölzerne Schildkrötenkiste mit dem Aufdruck “The last 1500.com”.
Alle “Mitbringsel” waren mit einem Anhänger versehen, der den Aufdruck “Something to declare? Please go to the red channel” trug. So wurde den staundenden Passagieren schnell klar, dass es sich hier um eine Aktion gegen den illegalen Handel mit bedrohten Tierarten handelte und nicht etwa um den Versuch eines rücksichtslosen Zeitgenossen seine Trophäen ins Land zu bringen. Hinter der Aktion stand der niederländische Zoll.
Wie kommt der Zoll auf die die Aktionsidee, die kaum anders von einer Artenschutz-Gruppe stammen könnte? Wie zu vermuten stammt die Idee nicht direkt aus der Zoll-Behörde. Veranwortlich dafür ist die Werbe-Agentur Indie. Schon 2008 wurde vor Weihnachten die Aktion in ähnlicher Form durchgeführt. Damals wurde die “beste Medien-Aktion” sogar prämiert.
Natürlich war auch diesmal wieder eine Kamera dabei. Der verantwortliche Staatssekretär, Jan Kees de Jager war höchtselbst am 23. Dezember bei der Aktion anwesend. Das sorgt für Medienresonanz damit die Botschaft ausreichend verbreitet wird. Um nachzuhelfen hat der Zoll auch Socialmedia-Dienste genutzt. Nebenbei polieren die Finanzbehörden, denen der Zoll untersteht – nicht ganz unabsichtlich – auf diese Art ihr Image ein wenig auf.
Na, wer machts nach?