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Online-Petition, Online-Appel oder Online-Aufruf?

Kurz vor dem zehn-jährigen Jubiläum von Campact im November gab es eine kleine Debatte unter Campact-Anhängern darüber, ob es Petition oder Appell heissen sollte oder ob es gar einen neuen Begriff geben sollte.

Die Argumentation war vielfältig. Einige plädierten für “Petition” weil Appell militärisch klinge. Andere meinten es sei unrealistisch einen neuen Begriff einzuführen, die Presse verwende meist “Petition” und die Öffentlichkeit würde beide Begriffe synonym verstehen.

Ich war mit einigen der Meinung wenn es eine Petition ist – die z.B. beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht wird – soll sie auch so heissen. Ansonsten sind die Begriffe Aufruf, Aufforderung oder Forderung richtig. Petition ist von der Wortherkunft her ein Bittgesuch und es gibt ein Petitionsrecht.

Anlass dieses nochmal aufzugreifen war die aktuelle Unterschriftensammlung gegen Pegida, die auf Change.org initiiert wurde. (Anm.: bei Change.org heisst alles “Petition”) und meine Neugierde an wen sich diese “Petition” richtet. Kurz: Sie richtet sich an uns alle, bzw. an uns selber. Der Initiator, Karl Lempert, nennt sie am Ende auch folgerichtig “Meine Forderung an uns alle”.

Welchen Begriff übernehmen die Medien?

Die Abendzeitung aus München: “Über 200 000 Menschen unterschreiben Anti-Pegida-Demonstration.”
Der Tagesspiegel: “Die gegen “Pegida” gestartete Internet-Aktion “Für ein buntes Deutschland” hat bereits mehr als 190.000 Unterstützer.” Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA): Hunderttausende unterstützen Anti-Pegida-Petition.” Die Hannoversche Allgemeine: “Am Sonntag überschritt der Aufruf „Für ein buntes Deutschland“ die Marke von 170.000 Unterstützern.”
Ähnlich die Deutsche Welle und die BILD-Zeitung. Einzig die Tageszeitung (TAZ) meidet den Begriff “Petition”: “Zehntausende Internet-User haben bereits den Aufruf „Für ein buntes Deutschland, NoPegida“ unterzeichnet. Das Ziel: Eine Million Unterschriften.”

Interessant – auch der Deutschlandchef von Change.org, Gregor Hackmack, spricht gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) nicht von einer Petition: „Die Aktion geht derzeit durch die Decke“.

Meine Forderung an Euch: Meidet konsequent “Online-Petition”, wenn es doch keine ist.